Immer, wenn ich jemandem berichtet habe, wir wären jetzt im Juli 2015 das 2. Mal in Island gewesen, bekam dieser oder diese „leuchtende“ Augen und ich bekam die Standardaussage, da wolle man auch unbedingt noch einmal hin. Ja, Island ist so begehrt wie nie. Verzeichnete die Insel noch 1995 ca. 190.000 Touristen, erwartet man für 2015 gut 1,2 Mio Gäste, also eine Verzehnfachung in den letzten 20 Jahren bei einer eigenen Bevölkerungszahl von 300.000! Seit 2011 gab es eine Verdoppelung! Manche sprechen schon vom Mallorca des Nordens. Das stimmt nur bedingt, sind doch die meisten Bus-Touristen und im fortgeschrittenen Alter. Besonders bemerkbar macht sich dies im sog. Golden Circle und im südlichen Bereich der Ringstraße. Teilweise muss man sich bei Sehenswürdigkeiten als Fotograf schon anstellen. Ärger und Unmut kommt auf, wenn man es wagt länger als 3 Minuten sich in der bevorzugten Motiv-Zone aufzuhalten.
Aber… es lohnt sich immer noch Iceland mit den atemberaubenden Landschaften zu besuchen. Die Insel ist verhältnismäßig groß und besonders die Nordwest-Fjorde und der nördliche Bereich sind noch nicht so überlaufen wie der Bereich der südlichen Ringstraße zwischen Reykjavik und Höfn, ca. 450 km auseinander liegend. Die komplette Ringstraße ist dabei ca. 1300 km lang.
Irgendwann wird die Situation kollabieren. Meine persönliche Prognose liegt bei 4 Jahren, dann werden wahrscheinlich über 2 Millionen jährlich da sein. Die Parkplätze vor bestimmten Sehenswürdigkeiten reichen schon heute nicht mehr für die Busse…
Ich versuche mal an dieser Stelle die Vor- und Nachteile der jeweiligen Jahreszeit zu skizzieren:
Sommer:
Winter: